Aufbrechen statt abgehängt werden: Visionen und Realitäten von Kulturarbeit in ländlichen Räumen der Schweiz.

Abschlussarbeit MAS Kulturmanagement 2023

In der Schweiz entstanden in den letzten Jahren vermehrt Kulturprojekte in ländlichen Räumen. Diese Projekte unterscheiden sich in ihren Voraussetzungen von ihren urbanen Pendants. Ländliche Regionen können von Abwanderung betroffen sein, sie haben aber auch das Potenzial, ungenutzte Räume zu nutzen und so Transformationen in Gang zu setzen.

Die Arbeit untersucht die Gelingensfaktoren für Kulturarbeit in ländlichen Räumen der Schweiz. Mittels qualitativen leitfadengestützten Interviews werden sieben Kulturprojekte und -institutionen aus den Perspektiven der Kultur- akteur:innen untersucht: Klang Moor Schopfe (AR), Origen Festival Cultural (GR), Muzeum Susch (GR), Somalgors74 (GR), Regionalmuseum Chüechlihus (BE), La Dépendance (BE) und Dogo Residenz (SG). Ergänzend werden die kultur- politischen Bedingungen der genannten vier Kantone mittels Dokumentenanaly- sen und Befragungen von Vertretenden der kantonalen Kulturämter untersucht.

Die Analyse zeigt erstens, dass stabile Rahmenbedingungen, die kantonale Kulturverwaltungen in den letzten Jahren etablierten, eine entscheidende Rolle für eine nachhaltige Entwicklung der Kulturarbeit spielen. Zweitens ist der Dialog zwischen den Förderpartner:innen zentral. Aufgrund der kurzen Wege kann dies in kleinräumigen Kontexten besonders fruchtbar sein. Drittens fällt es den Produzent:innen trotz ihrer Nähe zum Publikum vor Ort oft schwer, die Deutungshoheit in Mitwirkungsprozessen abzugeben. Viertens zeigt sich, dass Kultur vermehrt als integraler Teil des gesellschaftlichen Zusammenlebens wie auch der Regionalentwicklung zu verankern ist. In dieser Weise können Kunst und Kultur gemeinschaftsbildend wirken und neue Narrative für die vermeint- lich abgehängten Orte hervorbringen.

Absolventinnen

  • Maria Nänny, Germanistin, Kunst- historikerin, Kultur- förderung a.i. Kanton Thurgau, Co-Leiterin Kulturförderung a.i. Kanton St.Gallen (ab Jan. 2024)
  • Sabine Rusterholz Petko, Kunsthistorikerin, freie Kuratorin/ diverse Ausstellungs- projekte, darunter Klöntal Triennale und Biennale Weiertal
  • Lisa Schlittler, Historikerin, Kuratorin/Inhaltliche Leiterin Historisches Museum Baden

Mentorat

  • Prof. Dr. Rico Valär, Kulturwissenschaftler, Professor für Rätoromanische Literatur und Kultur, Universität Zürich

Foyer Public. Das Theaterfoyer als öffentlicher Ort.

Abschlussarbeit MAS Kulturmanagement 2022

Seit der Spielzeit 2021/22 öffnet das Theater Basel auch tagsüber seine Türen. Die Eingangshalle unter dem hängenden Betondach wird zum erweiterten Stadtraum, genannt Foyer Public. Das bunte Wimmelbild (vgl. Abbildung, Bild: claudiabasel) soll in ein paar Jahren Realität sein: Der Raum brummt, beherbergt die verschiedensten Publika und Aktivitäten, und – auch das ein Ziel – verschafft dem Theater neue Zuschauer:innen.

In Genf und Luzern versuchen bzw. planen Theaterhäuser zurzeit dasselbe: dem Zuschauerschwund mittels eines offenen, gastlichen Ortes in ihren Mauern entgegenzuwirken und ihre Legitimation als öffentlich geförderte Kulturinstitutionen zu festigen. Ein Vorgehen, das in Bibliotheken und Museen bereits seit einiger Zeit verfolgt wird und sich bewährt hat, scheint nun zunehmend auch für die Theater von Interesse zu sein.

Unsere Untersuchung von vier Fallbeispielen – dem Theater Basel, der Comédie de Genève, dem Neuen Luzerner Theater und dem Centquatre-Paris – soll zeigen, weshalb und wie solche Öffnungsstrategien angegangen werden, welche Erfolgs- faktoren dabei zum Tragen kommen, wo sich theaterspezifische Problemfelder auftun und ob sich so nicht nur das Publikum, sondern auch die Institution und die Kunstform Theater nachhaltig verändern lassen.

Dabei stellt sich heraus: Die Zugangsschwelle zu einem Theatergebäude stellt eine unsichtbare Grenze dar, die es zu überwinden gilt. Konzepte eines Foyer Public sollten dieser Schwelle besondere Aufmerksamkeit schenken. Das Öffnen der Türen macht aus einem Theater noch lange keinen Dritten Ort.

Absolvent:innen

  • Anna Hohler, Lic. phil. I UNIL, Co-Leiterin der Cie un tour de Suisse, Projektleiterin Transformation Artefax
  • Lorenz Nufer, Regisseur, Schauspieler, Dozent, Autor, Schauspielcoach

Mentorat

  • Prof. Dr. Gernot Wolfram, Professor für Medien- und Kulturmanagement an der Macromedia Hochschule Berlin

Community Building in der Schweizer Mundartmusikszene.

Abschlussarbeit MAS Kulturmanagement 2021

Gesellschaftliche und technologische Entwicklungen verändern stetig die Mög- lichkeiten und Bedürfnisse von Kulturkonsument*innen. Die Mitglieder einer zunehmend individualisierten und diversen Gesellschaft suchen neue Wege und Plattformen, um ihre persönlichen kulturellen Bedürfnisse zu befriedigen und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und auszutauschen. Bei der Publikumsansprache, der Kunstvermittlung und der Publikumsbindung sind neue Lösungsansätze gefragt.

In dieser Arbeit wird «Community Building» als Weiterentwicklung des «Audience Development» vorgestellt. Community Building ist nicht einfach eine Marketingmassnahme, sondern intensives Beziehungsmanagement, um lebendige und nachhaltige Netzwerke zu erschaffen – sowohl in der realen als auch der digitalen Welt. Es geht um Partizipation und Kooperation mit bisherigen und zukünftigen Mitgliedern und Zielgruppen, um das Angebot für sie relevant zu machen.

Die Bedeutung von Schweizer Mundartmusiker*innen steigt seit Jahren stetig an. Sie schmücken die Festivalprogramme als Headliner und sind stets in den Top Ten der erfolgreichsten Alben in der Schweiz vertreten. Die sich ständig ausdifferenzierende Gesellschaft und die immense Konkurrenz in einem digitalisierten Musikmarkt stellen auch für die Schweizer Mundartmusikszene eine grosse Her- ausforderung dar. Qualitative Experteninterviews zeigen auf, dass die untersuchte Branche verschiedene Formen von Community Building einsetzt. Neben dem Einsatz von digitalen Tools und Plattformen werden Formen von Teilhabe und Schein-Partizipation ersichtlich.

Die Relevanz der Community wird bleiben und die Definition von Community wird sich mit ihren Mitgliedern und den technologischen Transformationen weiter verändern.

Absolvent:innen

  • Sabine Kurtovic, Consultant/ Campaign Manager, Ringier Advertising AG
  • Marco Nussbaumer, Dirigent & Musikpädagoge

Mentorat

  • Prof. Dr. Gernot Wolfram, Professur Medienmanagement an der Macromedia Hochschule Berlin


KultKit – Eine Kultur-App für die Schweiz und Ticketing-App.

Abschlussarbeit MAS Kulturmanagement 2020

Die Schweiz verfügt über ein vielfältiges und mehrsprachiges Kulturangebot. Das Zurechtfinden unter den zahlreichen Veranstaltungsangeboten empfinden wir als regelmässige Kulturgängerinnen allerdings als Herausforderung. Die bestehenden Kulturkalender und Ticketplattformen erscheinen uns wenig innovativ. Diese Angebotslücke hat uns auf die Idee einer neuen Kultur-App namens KultKit gebracht, welche als Informations-, Kommunikations- und Ticketing-Plattform dienen soll.

Mit der vorliegenden MAS-Arbeit werden die Voraussetzungen für eine schweizweite Kultur-App untersucht. Nach einem theoretischen Einblick in die (Nicht-) Besucher*innen- und die Kulturbetriebsforschung führten wir unter Schweizer Kulturnutzer*innen und Kulturveranstalter*innen je eine quantitative Umfrage durch. Mit den Ergebnissen dieser nicht repräsentativen Studien lässt sich unsere Forschungsfrage beantworten, welche nach erfolgsversprechenden Inhalten und Funktionen sucht, die eine schweizweite Kultur-App zu einem relevanten Tool für Kulturnutzer*innen und Kulturveranstalter*innen macht.
Fazit: Die KultKit-App eignet sich grundsätzlich für den Austausch von Informationen, als Kommunikationskanal und Ticketing-Plattform. Die Bedürfnisse und Interessen von Kulturnutzer*innen und Kulturveranstalter*innen können dadurch optimal zusammengeführt werden. Um für beide Anspruchsgruppen gleichermassen relevant zu sein, sollte die App eine innovative, übersichtliche und schweizweite Darstellung von Kulturangeboten beinhalten und benutzer*innenfreundlich gestaltet sein. Sie muss die Kommunikation zwischen den Nutzer*innen ermöglichen (digitale Mund-zu-Mund-Propaganda) und der mobile Ticketvertrieb sollte für beide Seiten unkompliziert und ohne erheblichen personellen, zeitlichen und finanziellen Mehraufwand möglich sein. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern grundlegende Erkenntnisse, die in eine Machbarkeitsstudie und reale Umsetzung der KultKit-App einfliessen können.

Absolventinnen

  • Larissa Bizer, Mag. phil. Fachspezialistin Theater, Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia
  • Katrin Farner-Kölle, Programmkuratorin Kinder- und Jugendfilm, Kulturamt Wiesbaden
  • Anuk Jovovic-Miladinovic, Selbstständige Künstlerin und Kuratorin
  • Isabelle Vionnet, Dipl. Hôtelière-Restauratrice HF und Bewegungstrainerin

Mentorat

  • Prof. Dr. Silke Boenigk, Professorin für Betriebswirtschaftslehre Universität Hamburg

Neue Nutzungsformen für das Schloss Pratteln. Ein partizipativer Umnutzungsprozess mit Impulsen zum «Dritten Ort».

Abschlussarbeit MAS Kulturmanagement 2019

Es ist schön, es ist mitten im Dorf und es wird nur von wenigen genutzt. Das Schloss Pratteln steht ein weiteres Mal in seiner 800-jährigen Geschichte an einem Wendepunkt. Es stellen sich Fragen wie: Welche Nutzungen sollen zukünftig im Schloss Raum finden? Welche Funktion soll das Gebäude für die Bevölkerung übernehmen? Wie offen und zugänglich soll es für Interessierte sein? Und weiter, würde die Einrichtung eines «Dritten Ortes» einem Bedürfnis entsprechen?

 

Mit vorliegender MAS-Arbeit wird die Basis zur Beantwortung obiger Fragen gelegt. Umnutzungen von historischen Gebäuden sind meist langwierige, komplexe Prozesse. So umfasst diese Arbeit nur die erste Prozessphase: Es werden Bedürfnisse erhoben, Best Practice recherchiert, Rahmenbedingungen beleuchtet sowie ein Nutzungsvorschlag erstellt. Zentral am hier gewählten Vorgehen ist, dass sich die Bevölkerung auf Augenhöhe und von Anfang an am Umnutzungsprozess «ihres» Schlosses beteiligen kann.

Der Partizipationsprozess umfasst zu Beginn eine Online-Umfrage zur Bedarfs- und Wunscherhebung sowie später eine öffentliche Konsultationsveranstaltung zur Diskussion und Bewertung von Nutzungsvorschlägen. Die Recherchen zum «Dritten Ort» und zur Umnutzung von historischen Orten dienen unter anderem dazu, Erfolgsfaktoren für Umnutzungsprojekte zu erkennen. Diese werden bei der Verfassung von Nutzungsvorschlägen angewendet. Im finalen Nutzungsvorschlag verbinden sich die vorher bewerteten Bedürfnisse, Erfolgsfaktoren und wichtigen Rahmenbedingungen. Es stellt sich heraus, dass sich die beteiligte Bevölkerung einen Ort der Begegnung («Dritter Ort») wünscht, ergänzt mit einem kulturellen und gastronomischen Angebot. Dieser partizipativ erarbeitete Nutzungsvorschlag kann als Grundlage für ein konkretes Umnutzungsprojekt Schloss Pratteln dienen.

Absolventinnen und Absolvent

  • Magdalena Dysli, Senior Event Manager, Art Basel
  • Caroline Meier, Leitung Gastronomie und Events, Hyve Basel
  • Andrea Sulzer, Abteilungsleiterin  Bildung/Freizeit/Kultur, Gemeinde Pratteln
  • Sebastian Wille, Chefbibliothekar, Pestalozzi Bibliothek Zürich

Mentorat

  • Dr. Patrick S. Föhl, Netzwerk für Kulturberatung, Berlin

Jenseits der «unsichtbaren Hand» der kulturellen Teilhabe. Instrumente und Kriterien zur Professionalisierung der Förderung von kulturellen Teilhabeprojekten in der Schweiz.

Abschlussarbeit MAS in Kulturmanagement 2018

«Kulturelle Teilhabe» ist seit der Kulturbotschaft des Bundes 2016–20 ein Fördertrend. Der öffentlichen Hand fehlen jedoch Instrumente für die Analyse von Vorhaben, die eher auf der Publikumsachse als auf der Produktionsachse angesiedelt sind. Es besteht ein Bedürfnis nach Entscheidungshilfen, welche die Bausteine von solchen Projekten berücksichtigen. In der Arbeit werden vier Bausteine herauskristallisiert: die «aktivierende Vorgehensweise», das «Versprechen einer Wirkung », die «Hybridität der Projekte» sowie «offene Prozesse».

Erstes Ziel der Arbeit ist, aufgrund mehrjähriger Erfahrung an einer kantonalen Kulturförderstelle, nützliche Instrumente für die Förderpraxis auszuwählen. Zweites Ziel ist die Erarbeitung eines spezifischen Rasters für die Analyse von Teilhabeprojekten. Das Fundament der Arbeit bildet «Les espaces de la participation culturelle» (2015) von Moroni und Bianco. Wichtig ist auch der Blick über den Tellerrand auf das Wirkungsmodell der Stiftung Mercator Schweiz. Die vorgestellten Instrumente beziehen sich auf die Bausteine von Teilhabeprojekten. Sie werden zudem unterschiedlichen Ausprägungen von Teilhabe zugeordnet: Teilhabe durch aktive Betätigung, Teilhabe durch Kulturmarketing sowie gesellschaftlichpolitische Teilhabe. Der Analyseraster enthält neben Kriterien «No go»-Aussagen, welche in Gesuchen oft vorkommen sowie «So geht’s»-Empfehlungen. Der Einsatz der Instrumente und der Analysekriterien ist von der Handhabung durch Kulturförderinnen und  -förderer mit Interesse für kulturelle Teilhabe abhängig. Es wird empfohlen, sie gemeinsam mit Projektträgern als «Fahrplan» für wirksame Projekte zu nutzen.

Absolventinnen und Absolvent

  • Nicole Grieve, MA responsable des partenariats en Suisse romande, Service Culture inclusive de Pro Infirmis

Mentorat

  • Aldo Caviezel, Leiter Amt für Kultur Kanton Zug, Präsident Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten

Eine Brücke zwischen Kunstschaffenden und Kunstinteressierten schlagen. Der Versuch mittels Design Thinking eine vernetzende Plattform zu entwickeln.

Abschlussarbeit MAS in Kulturmanagement 2018

Diese Masterarbeit resultiert aus der im Berufsalltag der Autorinnen stets präsenten Problematik, dass Kunst und Kunde sich nicht finden. Diese Arbeit zielt darauf
ab, die bestehende Situation zu verändern und mittels der Entwicklung eines unkonventionellen Angebots einen Austausch zwischen den Gruppierungen zu ermöglichen.

Um die eigenen vorgespurten Denkpfade verlassen zu können und ein altbekanntes Problem neu zu hinterfragen, bedienen sich die Autorinnen des Design Thinking-Ansatzes. Dieses Vorgehen verfolgt das Ziel, Lösungen zu finden, die aus Sicht der Betroffenen überzeugend sind, weshalb diese Arbeit die Bedürfnisse sowohl der Kunstschaffenden als auch der Kulturinteressierten ins Zentrum stellt. Die Verfasserinnen absolvieren einen mehrstufigen, iterativen Prozess und lassen ihre Ideen immer wieder von externen Testpersonen evaluieren, um sie zu schärfen und mit dem angestrebten Endprodukt einen Mehrwert für alle Involvierten zu generieren.

Nach einem lehrreichen, intensiven und zeitaufwändigen Prozess halten die Autorinnen fest, dass sie ihr inhaltliches Ziel im Rahmen dieser Masterarbeit nicht erreicht haben. Zwar konnten viele positive Erfahrungen gesammelt werden und die Verfasserinnen fühlen sich in ihrer Annahme bestärkt, dass der Austausch zwischen Künstlern und Laien stets bereichernd ist, allseits geschätzt wird und auch weiterhin angestrebt werden muss. Allerdings ist es bisher nicht gelungen, ein überzeugendes Produkt zu entwickeln, dass die anfangs festgelegten Erwartungen erfüllt.

Umso erfreulicher ist die Bilanz betreffend der methodischen Zielsetzung. Das Vorhaben, mit dem Design Thinking Ansatz ein neues Instrument kennenzulernen und über alle Stufen hinweg zu erproben und anzuwenden, ist vollumfänglich geglückt. Diese Masterarbeit hat dafür gesorgt, dass die Verfasserinnen in ihrem weiteren Berufsleben auf eine zusätzliche und äusserst wertvolle, neu erworbene Kompetenz zurückgreifen können.

Absolventinnen und Absolvent

  • Stefanie Maria Hungerbühler, BA Eventmanagerin & Innenarchitektin an der HGK Basel, Freischaffende Szenografin
  • Ariane Russi, MA Historikerin & Anglistin, Freischaffende Kulturmanagerin
  • Nathalie Killias, lic. phil. Kunsthistorikerin, Helmhaus Zürich

Mentorat

  • Danica Zeier, Stv. Studienleiterin MAS Strategic Design, ZHdK

Ein Kulturbusinessplan für das centre albert anker

Diplomarbeit MAS Kulturmanagement 2017

Die Berner Gemeinde Ins und der Künstler Albert Anker (1831–1910) sind eng miteinander verbunden. Sein ehemaliges Wohn- und Atelierhaus in Ins, ein stattliches Bauernhaus aus dem Jahr 1803, gehört zu den interessantesten Künstlerateliers des 19. Jahrhunderts in der Schweiz. Die Wohnung und das Atelier sind in originalem Zustand erhalten geblieben. Sie stellen damit nicht nur einen Schlüssel zu Ankers Zeit dar, sondern ermöglichen wichtige Einblicke in seine künstlerische Haltung und seinen Arbeitsprozess.

Das Wohn- und Atelierhaus und die bewegliche Habe sind heute im Besitz der Stiftung Albert Anker-Haus Ins. Für den Besuch des Ateliers werden Führungen angeboten. Um den im Anker-Haus vorhandenen kunst- und kulturhistorischen Bestand erhalten und optimal lagern zu können, sind konservatorische Massnahmen nötig. Deshalb plant die Stiftung im Garten einen Neubau zur fachgerechten Lagerung und Präsentation. Gleichzeitig soll mit sorgfältigen Eingriffen auch das ehemalige Wohnhaus den heutigen infrastrukturellen Bedürfnissen angepasst werden. Damit einher geht ein grundsätzliches Überdenken des Betriebs des Albert Anker-Hauses. An dieser Stelle setzt die Diplomarbeit an: Sie formuliert einen Kulturbusinessplan, der aufzeigt, wie das Albert Anker-Haus – neu unter dem Namen centre albert anker (caa) – langfristig geführt und die Angebotspalette entsprechend der betrieblichen Möglichkeiten zielgruppenspezifisch gestaltet werden kann. Ziel ist es, das caa als national bedeutendes kulturelles Kleinod zu etablieren. Der Kulturbusinessplan basiert auf verschiedenen Analysen.

Ein Kapitel zum Thema Künstlerhäuser ergänzt den empirischen Teil des Kulturbusinessplans, um darzulegen, dass es sich beim caa nicht um ein Museum handelt, sondern um ein ehemals lebendiges, privates Künstlerhaus, welches für das Publikum zugänglich ist und sich als Ort mit einem einmaligen Narrativ und einzigartiger Ausstrahlung präsentiert.

Absolventinnen und Absolvent

  • Reto Boschung, lic. phil. Wiss. Mitarbeiter, Schweizer Kindermuseum Baden
  • Patricia Bieder, MA Wiss. Mitarbeiterin, Kunstmuseum Solothurn
  • Manuela Frey, FH Gestalterin und Szenografin, Historisches Museum Basel

Mentorat

  • Prof. Dr. Sabine Boerner, Lehrstuhl für Management, insbesondere Strategie und Führung, Universität Konstanz

Ein Blick hinter die Kulissen: Eine Organisationsdiagnose des kulturellen Mehrspartenhauses Rote Fabrik in Zürich

Diplomarbeit MAS Kulturmanagement 2017

«Leben in die Tote Fabrik!» So lautete im Mai 1980 die Forderung der Jugendbewegung, die sich erfolgreich für die Erhaltung der Roten Fabrik als Kultur- und Begegnungszentrum einsetzte. Die Künstler/innen nutzten daraufhin auf vielfältige und kreative Weise die Gelegenheit, den alten Fabrikmauern wieder neues Leben einzuhauchen und diesen Ort so zu nutzen, wie es die damalige Abstimmung entschied.

Die anfängliche Begeisterung und Aufbruchsstimmung der Anfangsphase ist nach über 40 Jahren dem Alltag eines professionellen Betriebs gewichen. Im Laufe der Zeit sind komplexe Strukturen innerhalb der Organisation gewachsen: Standardisierungen und Formalisierungen prägen die Arbeitsabläufe und Denkweisen in den verschiedenen Abteilungen, Leistungsvereinbarungen mit der Stadt Zürich sichern den Erhalt des Kulturzentrums.

Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie die Rote Fabrik anhand ausgewählter Untersuchungskriterien möglichst umfassend aus organisationssoziologischer Perspektive dargestellt werden kann. Mithilfe von verschiedenen systemtheoretischen Organisationsmodellen und leitfadengestützten Interviews mit Mitarbeitenden der Roten Fabrik analysierten die Autorinnen die Organisation. Daraufhin wurden verschiedene Optimierungsansätze entwickelt, die der Roten Fabrik helfen sollen, sich zeitgemäss weiterzuentwickeln.

Absolventinnen

  • Nathalie Brunner, CAS, Kauffrau für audiovisuelle Medien,  Verein und Festival Les Belles De Nuit, Projektleiterin bei Restkultur Events & Promotion
  • Carla Taube, Dipl. Betriebswirtschafterin HF,  Geschäftsführerin Frau Gerolds Garten
  • Miriam Lätsch, MA in Music Performance / Music Pedagogy, Pianistin und Klavierlehrerin
  • Anja Illmaier, gelernte Buchhändlerin, Leiterin Festival Taktlos, Executive Producer beim Label Intakt Records, Schweizer Musiksyndikat

Mentorat

  • Hans-Peter Karrer, Mitinhaber und Geschäftsleiter der Firma DenkBar, Bildung und Beratung

Musikinstrumente aus dem 3D-Drucker. Produktpalette, Marketing und Finanzierung eines innovativen Projekts.

Diplomarbeit MAS Kulturmanagement 2016

3D Music Instruments ist ein seit 2013 bestehendes Projekt von Ricardo Simian. Das Projekt bewegt sich im Spannungsfeld von Kunst, Forschung, Technologie und Wirtschaft. Mit 3D-Modelling und 3D-Druck-Technologien werden Instrumententypen reproduziert und überarbeitet sowie neue Musikinstrumententypen entwickelt.

In der Diplomarbeit werden drei ausgewählte Kernelemente, Produktpalette, Marketing und Finanzierung, theoretisch fundiert dargestellt sowie für 3D Music Instruments erfasst, systematisiert und analysiert. Besonderer Wert wird auf die Reflexion und notwendige Weiterentwicklung gelegt. Die drei erarbeiteten Bereiche dienen als Grundlage für die notwendige Erstellung eines Businessplans zur Vorbereitung eines Start-Ups und im Sinne der Professionalisierung des Projekts. Die Erarbeitung potentieller, konsekutiv zu realisierender Instrumententypen und Dienstleistungen von 3D Music Instruments wird kriterienbasiert aufgezeigt. Bereits bestehende Marketingaktivitäten von 3D Music Instruments werden mit dem Marketing-Mix erfasst und systematisiert sowie konkrete Handlungsempfehlungen im Rahmen der 4Ps abgeleitet. Anhand der Darstellung verschiedener Kennzahlen im Bereich Finanzen wird die Preisstruktur des Projektes überarbeitet. Die wichtigsten Komponenten für den fi nanziellen Erfolg des Projektes werden so dargelegt. Die erarbeiteten Informationen werden abschliessend zusammengeführt und kurzfristige sowie langfristige Schritte für 3D Music Instruments umrissen.

Absolventinnen und Absolvent

  • Elisa Berlin, BA Verantwortliche Finanzen und Personalwesen, Künstlerisches Betriebsbüro Kammerorchester Basel
  • Ricardo Simian, Musiker und Musikforscher, Gründer von 3D Music Instruments
  • Miriam Walter, Lehrdiplom für Maturitätsschulen, Lehrerin Französisch, Englisch

Mentorat

  • Dr. Patrick S. Föhl, Netzwerk für Kulturberatung, Berlin

„Eine supergeile emotionale Bindung zum Ganzen“. Junge Erwachsene im Einsatz für die Kultur: Nicht gewinnorientierte Konzertveranstalter und ihr Freiwilligenmanagement.

Diplomarbeit 2016 MAS Kulturmanagement

Ob im Sport, Umweltschutz, politischen, sozialen oder karitativen Umfeld oder in der Kultur: Institutionen sind auf die Mitarbeit von Freiwilligen angewiesen. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Freiwilligenarbeit ist indes auch unbestritten. Trotzdem gibt es für den Kulturbereich fast keine Studien dazu. Während der Freiwilligen-Monitor Schweiz seit 2006 einen Rückgang um 5% beim formellen Engagement der 15- bis 34-Jährigen feststellt, haben die drei untersuchten, nicht gewinnorientierten Schweizer Konzertveranstalter KiFF in Aarau, Kofmehl in Solothurn und Kufa in Lyss laut eigenen Aussagen keine Rekrutierungsprobleme. Diese Arbeit macht sich auf die Suche nach ihrem Erfolgsrezept.

Mithilfe von leitfadengestützten Experteninterviews sowie einer Online-Umfrage bei ihren Freiwilligen wurden das Profil der Freiwilligen, deren Motivation und das Management der Freiwilligen untersucht und analysiert. Die zentrale Erkenntnis ist, dass die drei Betriebe ein stark auf die Freiwilligen bezogenes Managementmodell entwickelt haben, das den jungen Erwachsenen sehr gut entspricht. Dies ist der Hauptgrund für den Erfolg der untersuchten Freiwilligenprogramme nebst dem attraktiven Inhalt Musik. Identifiziert wurde auch ein Spannungsfeld zwischen dem Wachstum der letzten Jahre und der damit einhergehenden Professionalisierung der Betriebe und der vielen selbstorganisierten Abläufe und Inhalte.

Davon abgeleitet werden drei Handlungsfelder beschrieben, die für ein erfolgreiches Fortführen der tendenziell weiter wachsenden Freiwilligenprogramme von entscheidender Bedeutung sind. Die Resultate dieser Arbeit können nicht für jegliche Betriebe mit Freiwilligen generalisiert werden. Dennoch liefern sie wertvolle Erkenntnisse für das Freiwilligenprogramm mit jungen Erwachsenen, insbesondere was das Management anbelangt.

Absolventinnen und Absolvent

  • Michael Gehri, BA, Geschäftsleiter Sommercasino & Kulturhaus R105
  • Paula Borer, MA, Kampagnenleiterin Europäische Tage des Denkmals, NIKE Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE
  • Isabelle Tschäppeler, Projektleiterin, Booking & Production / X-TRA Zürich

Mentorat

  • Dr. Sibylle Studer, wissenschaftliche Mitarbeiterin Interface-Politikstudien

Abschlussarbeiten 2002 - 2024

Die Abschlussarbeiten des MAS Kulturmanagement werden in der Regel als Gruppenarbeiten verfasst und dienen dem Transfer des vorgängig erworbenen Wissens in die berufliche Praxis. Die Arbeiten werden von Expertinnen und Experten aus dem Netzwerk des SKM begleitet.

Auf dieser Seite sind Abstracts exemplarischer jüngster Abschlussarbeiten aufgeführt. Die Abstracts aller Abschlussarbeiten seit 2002 und die Angaben zu Absolventinnen und Absolventen sind in den Diplomarbeitsbroschüren zu finden.

Abschlussarbeiten 2024

MAS Kulturmanagement & DAS Kulturreflexives Management

Abschlussarbeiten 2024

Abschlussarbeiten 2023

MAS Kulturmanagement & DAS Kulturreflexives Management

Abschlussarbeiten 2023

Abschlussarbeiten

MAS Kulturmanagement & DAS Kulturreflexives Management

Abschlussarbeiten 2022

Abschlussarbeiten  2021

MAS Kulturmanagement & DAS Kulturreflexives Management

Abschlussarbeiten 2021

MAS 202020

MAS in Kulturmanagement & DAS in Kulturreflexivem Management

Abschlussarbeiten 2020

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PDF: Abschlussarbeiten 2019

MAS Kulturmanagement & DAS Kulturreflexives Management

Abschlussarbeiten 2019

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PDF: SKM Abschlussarbeiten 2018

MAS in Kulturmanagement & DAS in Kulturreflexivem Management

Abschlussarbeiten 2018

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MAS in Kulturmanagment

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Diplomarbeiten 2003

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MAS Kulturmanagement

Diplomarbeiten 2002

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