Kulturmanagement
Das Basler Modell
Das bewährte Basler Modell für Kulturmanagement fördert und fordert sachgerechtes Handeln für Kultur. Es legt Wert auf ein Kulturmanagement nach drei Leitsätzen:
Kulturreflexiv
Zuerst und zuletzt geht es immer um die Kultur. Der kulturreflexive Ansatz betont sowohl die Einbettung des Kulturmanagements in aktuelle Debatten um gesellschaftliche Entwicklungen als auch den Gestaltungsraum innerhalb der Kulturarbeit. Er fördert damit das Nachdenken über das eigene Rollenverständnis als Kulturmanager/in.
Praxisbezogen und interdisziplinär
Erst in der Verknüpfung mit gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen, juristischen und ethischen Theorie- und Praxisfeldern konstituiert sich das Kulturmanagement. Der generalistische Ansatz der Weiterbildung unterstützt den spartenübergreifenden Austausch.
Forschungsbasiert und anwendungsorientiert
Mit der Anbindung an die Philosophisch-Historische Fakultät der Universität Basel sowie der Einbindung von praxiserfahrenen Dozierenden ergeben sich Synergien zwischen kulturtheoretischer Forschung und kulturmanagerialer Praxis. Universitäre Lehre und Projektarbeit greifen produktiv ineinander und leisten so den Transfer aktueller Forschung in die Berufspraxis.
Weshalb Kulturmanagement?
Jede Generation von Kulturschaffenden, Kulturförderern und Kulturmanagerinnen und -managern wird geprägt von den grossen Trends ihrer Zeit. Die Frage, wie den aktuellen Herausforderungen des jeweiligen Umfelds umsichtig und verantwortungsvoll zu begegnen ist, stellt sich immer wieder von neuem.

Das enorme Wachsen der Kulturbranche, einhergehend mit der Erweiterung des Kulturbegriffs auf Bereiche, die weit über die klassischen Sparten der Musik, des Theaters und der Bildenden Kunst hinausgingen, eröffnete um die Jahrtausendwende vielfältige Betätigungsfelder. Die Arbeit in diesem Feld verlangte nicht mehr nur nach künstlerischem Spezialwissen, sondern nach Kompetenzen in einem ganzen Fächer von Inhalten. Des Weiteren beschleunigten neue Kommunikationstechnologien den Arbeitsalltag, Professionalisierung war das Schlagwort der Stunde.
An der Universität Basel, der ältesten Schweizer Universität, in einer Stadt mit einer grossen Kulturtradition, startete im Jahr 2000 die erste universitäre Weiterbildung im Bereich Kulturmanagement in der Schweiz. Dass es sich beim MAS in Kulturmanagement um eine berufsbegleitende Weiterbildung handelt, ist kein Zufall.
Zugrunde liegt der Gedanke, dass Professionalisierung nur dort ansetzen kann, wo sowohl Berufserfahrungen vorhanden, als auch eine Verwurzelung in einer Kultursparte durch eine geisteswissenschaftliche oder künstlerische Erstausbildung gegeben sind. Wer bereits im Berufsleben steht, erkennt deutlicher, wo die Herausforderungen liegen und kann gleichzeitig das erlernte Zusatzwissen in den beruflichen Alltag einbringen.
Inzwischen prägen neue Entwicklungen wie Digitalisierung, neue Partizipationsforderungen und der Druck zu Innovation die kulturellen Tätigkeiten. Auch hier leistet das Studienangebot Kulturmanagement mit seinen aktuellen Weiterbildungen einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit den geforderten Kenntnissen von heutigen Kulturmanager/innen.
Weshalb Weiterbildung in Kulturmanagement?
Die Kulturmanagement-Weiterbildung an der Universität Basel ist ein Angebot an der Schnittstelle zwischen akademischer Lehre und praxisorientiertem Fachwissen. Die Schnittstelle ist einerseits Trennlinie zwischen zwei unterschiedlichen Wissensorientierungen, andererseits sollte gerade im Aufeinandertreffen, bzw. im Austausch beider Bereiche auch ein Mehrwert für Dozierende und Studierende entstehen. Die Qualität der Weiterbildung zeigt sich insbesondere darin, inwiefern diese gegenseitige Reflexion der Disziplinen fruchtbar gemacht werden kann. Diese Anschlussfähigkeit zu gewährleisten ist für beide Seiten eine anspruchsvolle und nicht zu unterschätzende Aufgabe.

Praxisleute suchen in der Regel eine anwendbare, effiziente und effektive Lösung in Sinne eines Werkzeugkastens, den sie für eine bestimmte Problemstellung zu Rate ziehen können. Im Berufsalltag wird jedoch die Zeit vermisst, sich aus einer übergeordneten Perspektive mit Themen auseinanderzusetzen, die über die operative Arbeit hinausgeht. Gesellschaftliche Entwicklungen können für das langfristige Bestehen in einer Praxis zentral werden. Sie rechtzeitig zu erkennen und allenfalls auch mit einem analytischen Instrumentarium zu fassen ist aus strategischer Perspektive wichtig. Hier bietet die universitäre Weiterbildung nebst dem Kompetenzerwerb auch die Gelegenheit, sich mit grösseren, übergeordneten Themen auseinanderzusetzen.