Eindrücke von der Tagung Kultur und Klima, 30. Januar an der Universität Basel

Wir bedanken uns herzlich bei unserem Fotografen Samuel Bramley für die wunderbaren Eindrücke von der Workshop-Tagung.

Workshop-Tagung, 30. Januar 2024, Universität Basel

Was können Kulturakteur:innen beitragen, um gemeinsam Klimaziele zu erreichen? Wir laden ein zu einer Workshop-Tagung, die motiviert, informiert und inspiriert.

Die Workshop-Tagung richtet sich an Kulturschaffende und kleinere bis mittlere Kulturbetriebe wie Festivals, freie Gruppen und Companies, Mitarbeitende aus Kulturbetrieben genauso wie an Studierende und Alumni.

Sie ist eine gemeinsame Initiative von der Abteilung Kultur Basel-Stadt, der Christoph Merian Stiftung und des Studienangebots Kulturmanagement der Universität Basel in Kooperation mit Vert le Futur – Verband für eine nachhaltige Kultur- und Veranstaltungsbranche.

Tagungsbericht auf Kultur25

Dienstag, 30.01.2024
9.30 - 12.30 und 14.00 - 17.15 Uhr

Veranstaltungsort
Kollegienhaus Universität Basel (Aula)
Petersplatz 1
4051 Basel

Kontakt
info@clutterculturelles.net

 

Tagungsprogramm


9.00      Einlass
9.30      Beginn

Keynote von Dr. Annett Baumast:
»Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur: Von der Kür zur Pflicht«

Dr. Annett Baumast beschäftigt sich als Dozentin, Beraterin und Autorin seit den späten 90er Jahren mit dem Spannungsfeld von Kultur und Nachhaltigkeit. In ihrer Keynote stellt sie die drei Dimensionen und Ziele der Nachhaltigkeit vor und zeigt auf, wie relevant diese für Kulturschaffende sind.

Input von Ladina Gisler, Laurin Hoppler und Benjamin Rytz

Filmvorführung: Musikfestivals zwischen Aktivismus und Greenwashing
Wie kommen wir aus der CO2-Falle? Ein Film von Music Declares Emergency Schweiz (2023). Wo steht die Schweizer Musikindustrie und Festivallandschaft in Punkto Nachhaltigkeit? Der Film zeigt, welche aktuellen Nachhaltigkeitsmassnahmen ergriffen werden.

11.00     Kaffeepause

11.30     Podiumsgespräch
Mit Annett Baumast (Expertin und Dozentin Kultur & Nachhaltigkeit), Till Berger (Leiter Fachstelle Klima Basel-Stadt), Donat Kaufmann (Musiker und Leitung Geschäftsstelle Music Declares Emergency), Sandra Künzi (Performerin und Co-Präsidentin t. Theaterschaffen Schweiz), Seraina Rohrer (Leiterin Innovation und Gesellschaft Pro Helvetia) Moderation: Ellinor Landmann (Kunstredaktorin SRF)

12.30 - 14.00  Mittagspause

14.00 - 17.15   Workshops (ausgebucht)
Workshops mit Hands-On-Praxistipps in den Bereichen Produktion, Veranstaltung, Mobilität (Künstler:innen und Publikum), Kreislaufwirtschaft/Recycling, Verpflegung/Catering. Konzipiert und organisiert von «Vert le Futur», Moderation: Stefanie Günther Pizarro (Vert le Futur). 

Jede teilnehmende Person kann zwei der acht angebotenen Workshops besuchen.

Workshop-Angebot

  • Barbara Ellenberger, KlimaKontor Basel: A-PRACTICE Organisationsentwicklungstool
  • Donat Kaufmann, Music Declares Emergency: Nachhaltiger reisen für Musikschaffende und Veranstaltende
  • Laura Giudici, Tatenbank, Vert le Futur: Nachhaltigere Praxis aufbauen mit Hilfe der Tatenbank
  • Lea Kuhn: unlearn and remap: Strategien des Verlernens und systemischen Denkens im Kontext ökologischer Nachhaltigkeit 
  • Lea Weber, Artistik und Umweltberatung: Standortbestimmung ökologische Nachhaltigkeit und konkrete Massnahmen definieren
  • reflector – Die zentrale Anlaufstelle für ökologische Nachhaltigkeit in den darstellenden Künsten: ökologisch nachhaltige Produktion
  • Seraina Rohrer & Katrin Grögel, Nationaler Kulturdialog (NKD): Kulturförderung und Klimawirkung
  • Zoé Kilchenmann, Tasty Future: Food Waste

Die Workshopleiter:innen und Workshopinhalte

Barbara Ellenberger, KlimaKontor Basel: A-PRACTICE Organisationsentwicklungstool
A-PRACTICE ist ein einfaches, anschlussfähiges Organisationsentwicklungstool für Kultur-Organisationen. Seine «Matrix of Action» macht es möglich, verschiedene Nachhaltigkeitskonzepte gleichzeitig einzusetzen und den Überblick zu behalten. A-PRACTICE fördert das Umsetzungstempo und senkt den bürokratischen Aufwand. Der Workshop vermittelt einen Einblick in die «Matrix of Action» und stellt diese allen Interessierten zur Verfügung.
 

Donat Kaufmann, Musiker und Leiter Geschäftsstelle von Music Declares Emergency Schweiz: Wie sich Musikschaffende und Veranstaltende dabei unterstützen können, nachhaltiger zu reisen. 
Im Workshop suchen wir nach Wegen, wie wir uns als Musikschaffende und Veranstaltende dabei unterstützen können, Tourneen ökologisch, aber auch sozial nachhaltiger zu gestalten. Denn: Mobilität macht bei Musikveranstaltungen rund 60 Prozent aller Emissionen aus. Wie wirken sich nachhaltigere Tourneen auf unsere künstlerische Praxis aus?

(EN) Donat Kaufmann, musician and head of Music Declares Emergency Switzerland: How musicians and event organisers can support each other in traveling more sustainably.
In the workshop, we will examine ways how we as artists and promoters can support each other in making tours more environmentally and socially sustainable. After all, mobility accounts for around 60% of all emissions at music events. We will also reflect on how more sustainable tours will affect our artistic practice.

 

Laura Giudici, Kunstgeschichte, Kulturmanagement und Projektleitung Vert le Futur: Wie kann mir die Tatenbank helfen, eine nachhaltigere Praxis auszuarbeiten?
Die Tatenbank ist eine Online-Plattform, die von Vert le Futur – Verband für eine nachhaltige Kultur- und Veranstaltungsbranche initiiert wurde. Mit kondensiertem Wissen, konkreten Tools sowie inspirierenden Beispielen ermöglicht diese Plattform Kunst- oder Kulturschaffenden, aktiv zu werden. Die Tatenbank-Beiträge können helfen, geeignete Massnahmen zu entwickeln und umzusetzen.
 

Lea Kuhn: unlearn and remap: Strategien des Verlernens und systemischen Denkens im Kontext ökologischer Nachhaltigkeit
Angelehnt an die intersektionale feministische Praxis des Verlernens befassen wir uns im Workshop mit unseren eigenen Denkmustern. In einem zweiten Teil üben wir uns anhand verschiedener Formen von Mappings in Strategien des systemischen Denkens, insbesondere in Bezug auf nachhaltige Projektkonzipierungen.
 

Lea Weber, Artistik und Umweltberatung: Standortbestimmung ökologische Nachhaltigkeit und konkrete Massnahmen definieren
Im Workshop werfen wir einen Blick auf das, was in punkto ökologischer Nachhaltigkeit in der künstlerischen Praxis der Teilnehmenden oder ihrem Kulturbetrieb bereits umsetzt ist und erarbeiten konkrete nächste Massnahmen.

(EN)Lea Weber, Circus Artist and Environmental Consultant: Where do I stand in terms of environmental sustainability? Defining concrete measures for next steps
In the workshop, you will take a look at what you are already doing in terms of (environmental) sustainability in your artistic practice/cultural organisation and work on concrete next measures to improve your positive impact on the environment.

 

reflector – Die zentrale Anlaufstelle für ökologische Nachhaltigkeit in den darstellenden Künsten in der Schweiz: Deine ökologisch nachhaltige Produktion
reflector unterstützt dabei, den ökologischen Fussabdruck im Kulturbetrieb und der eigenen künstlerischen Praxis zu reduzieren. Wir zeigen, wo die grössten Hebel und Handlungsspielräume sind und welche Massnahmen konkret umgesetzt werden können. Der Workshop bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Kulturschaffenden umweltfreundliche Lösungen für eine ressourcenleichte Kulturpraxis zu entwickeln.
 

Seraina Rohrer & Katrin Grögel, AG «Ökologische Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb» des Nationalen Kulturdialogs (NKD): Kulturförderung und Klimawirkung
Im Rahmen des Nationalen Kulturdialogs arbeiten Bund, Kantone, Städte und Gemeinden daran, die Herausforderungen in der nationalen Kulturpolitik gemeinsam zu analysieren und aufeinander abgestimmte Massnahmen zu entwickeln. Einer der Schwerpunkte für die Periode 2021-2024 ist die Klimawirkung des Kulturschaffens. Eine Arbeitsgruppe erarbeitet Empfehlungen an die öffentlichen Kulturförderstellen der Schweiz wie Checklisten. Im Workshop werden wir die Entwürfe der Leitfäden testen, die in ihrer definitiven Version später allen Kulturämtern der öffentlichen Förderung in der Schweiz zur Verfügung gestellt werden.


Zoé Kilchenmann, Tasty Future: Food Waste
Tasty Future ist eine Initiative, die Kulturinstitutionen zu einem Transformationsprozess einlädt: Gastro- und Verpflegungskonzepte werden gemeinsam mit den Betreiber:innen reflektiert und im Austausch mit Konsument:innen und Lieferant:innen neu aufgestellt. Ziel ist es, vegan, nachhaltig, lokal und ohne Food Waste auszukommen. In diesem Workshop gehen wir dem Thema «Food Waste» auf den Grund: Wo entsteht er, wie lagert man Lebensmittel sinnvoll und wie verwertet man Essensreste zu Leckerbissen?